„Nur die Demokratie sichert Toleranz und Menschlichkeit“

Für das Erinnern, gegen das Vergessen: Präsidentin Carola Veit hat anlässlich der Verlegung von Stolpersteinen für die Verfolgten aus den Reihen der Handelskammer Hamburg zu Zeiten der NS-Gewaltherrschaft dazu aufgerufen, niemanden aus der Pflicht zu entlassen, sich mit der Geschichte auseinanderzusetzen. Die Handelskammer setze mit dem Verlegen der Stolpersteine vor den Eingangsstufen des eigenen Hauses ein deutliches Zeichen – so wie es die Bürgerschaft auf der anderen Seite des Hauses, vor dem Rathausportal, auch getan habe. „Aber noch viel wichtiger als jegliche Symbolik ist es, dass wir alle den Mut besitzen, Antisemitismus, Nationalismus und Intoleranz entgegenzutreten“, sagte Veit in ihrer Rede.


Die Präsidentin mahnte, dass es zu denken gebe, wie sich heute die moderne Rechte öffentlich darstelle. „Genau wie damals stellt man sich gegen den demokratischen Staat als Ganzes. Genau wie damals versucht man, Hass auf einzelne Gruppen zu lenken. Genau wie damals wird zunehmend nicht vor Gewalt zurückgeschreckt, nicht vor physischer, und schon gar nicht vor verbaler Gewalt“, so Veit. Sie machte deutlich, dass es keine Alternative zur Demokratie gebe, „weil nur sie Toleranz und Menschlichkeit sichert“. 


Die Stolpersteine vor der Handelskammer tragen die Inschriften für Valentin Burchard, Leopold Cohn, Otto Friedeberg, John Hausmann, Ludwig Moritz Mainz, Heinrich Mayer, Ivan Philip, Franz Max Rappolt, Paul Salomon, Max Stein, Dr. Heinrich Wohlwill, Cäsar Wolf und Leo Wolfsohn. „Jeder und jede, der künftig dieses Haus der Hamburger Wirtschaft betritt, möge stolpern, für einen kleinen Augenblick innehalten und dieser Menschen und des großen Verlustes gedenken“, sagte Handelskammer-Präses Tobias Bergmann.


Foto: Präsidentin Carola Veit.