Grußwort der Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Barbara Duden, anlässlich des Empfangs 101. Nationalfeiertag Taiwan

Reden des Präsidiums

10.10.2012

Grußwort der Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Barbara Duden, anlässlich des Empfangs 101. Nationalfeiertag Taiwan

Es gilt das gesprochene Wort!

Sehr geehrter Herr Chang!
Verehrte Mitglieder des konsularischen Korps!
Sehr geehrte Frau Umlauf!
Sehr geehrter Herr Gestefeld!
Ich begrüße die Mitglieder des Deutschen Bundestags und der Hamburgischen Bürgerschaft!

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Was gäbe es für einen schöneren Anlass, als sehr guten Freunden die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag zu überbringen? Im Namen der Hamburgischen Bürgerschaft tue ich dies am heutigen Doppelzehnten voller Freude und gratuliere zum 101. Nationalfeiertag  Taiwans.

Ich bedanke mich ausdrücklich bei Ihnen, verehrter Herr Chang, für die Einladung, anlässlich dieses stolzen Jubiläums zu Ihnen sprechen zu dürfen.

Sehr gerne habe ich zugesagt, denn wenn wir heute über Taiwan reden, dann betrachten wir voller Respekt ein Land, das sich dank seiner Weitsicht und eines strategischen Konzepts zum Global Player in der Wirtschaft entwickelt. Es war in der Tat ein kluger Schachzug, auf zukunftsfähige Hightech-Branchen zu setzen. Bei der Herstellung von Notebooks und Motherboards zum Beispiel führt heutzutage kaum ein Weg mehr an Produkten vorbei, die das Gütesiegel „Made in Taiwan“ tragen.

Deutschland als größter Handelspartner in Europa führt vor allem Computer, Elektronik- und Telekommunikationsgeräte aus dem asiatischen Land ein und trägt dazu bei, dass die Exporte Taiwans im Jahresvergleich um mehr als zehn Prozent gestiegen sind.

Hartumkämpfte Marktanteile im internationalen Wettbewerb zu erobern, ist schwierig genug. Sie langfristig zu sichern, aber noch weit aufwändiger. Daher ist es beeindruckend, mit welcher Sorgfalt und mit welchem Erfindergeist zahlreiche Fachleute – vom Programmierer bis zum Ingenieur – ihre Produkte stets verbessern und Patente für neue, innovative Ideen anmelden – damit der „asiatische Tiger“ auch weiterhin dank seiner kräftigen Stimme weltweit gehört wird.

Meine sehr verehrten Damen und Herren!

Als vor rund 20 Jahren erstmals ein Abkommen für den direkten Flugverkehr zwischen Deutschland und Taiwan geschlossen wurde, hätte wohl niemand geglaubt, welche Erfolgsgeschichte sich daraus entwickeln würde. Allein im vergangenen Jahr haben knapp 45.000 Deutsche die taiwanischen Metropolen besucht und dabei geholfen, dass der Tourismus in dem Land einen enormen Aufschwung erlebt. Dass damit auch der kulturelle Austausch zwischen unseren beiden Ländern nachhaltig gefördert wird, ist ein weiteres Kompliment, dass man dieser Vereinbarung aussprechen muss.

Auch wenn die Bundesrepublik keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan unterhält, meine sehr verehrten Damen und Herren, so bieten sich dennoch vielfältige Möglichkeiten für Begegnungen und freundschaftliche Kontakte.

Im März hatte die Hamburgische Bürgerschaft die große Ehre, eine Delegation aus Taipeh zu begrüßen, die unter der Leitung des Oberbürgermeisters, Dr. Lung-Bin Hau, unsere Hansestadt besuchte. Die Gäste informierten sich unter anderem über Strategien moderner Stadtentwicklung und die Internationale Gartenschau im kommenden Jahr.

Aber nicht allein die Politik leistet ihren Beitrag für ein freundschaftliches Miteinander, sondern auch das Hamburg-Büro der Taipeh-Vertretung. Seit seiner Gründung im Jahre 1965 hat es sich um die Beziehungen in großem Maße verdient gemacht. Auch wenn Ihre Zuständigkeit, verehrter Herr Chang, ebenso auf die Bundesländer Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen fällt, so nimmt unsere Hansestadt doch einen zentralen Platz in Ihrer Arbeit ein. Dafür danken wir Ihnen sehr.

Eine ganze Reihe von Initiativen und Veranstaltungen in Hamburg bereichert bis heute unser Zusammenleben – nicht nur auf politischer und wirtschaftlicher Ebene, sondern genauso intensiv im wissenschaftlichen Bereich und im menschlichen Miteinander.

So wird die Partnerschaft zwischen den Universitäten von Hamburg und Taipeh durch einen regen Austausch mit Leben erfüllt. In den vergangenen Jahren haben taiwanische Studierende ihr Examen an der Hamburger Hochschule abgelegt. Mit dieser fachlichen Ausbildung im Rücken, sind die Absolventen in ihre Heimat zurückgekehrt, um insbesondere als Rechtsanwälte und Ingenieure zu arbeiten.

Was mich persönlich sehr freut: Um unseren vertrauensvollen Umgang zu festigen, haben sich in unserer Hansestadt und in ganz Norddeutschland deutsch-taiwanische Gesellschaften und Vereine angesiedelt. Die „Vereinigung der Juristen aus der Bundesrepublik Deutschland und der Republik China (Taiwan)“ oder die „Deutsch-Chinesische Gesellschaft – Freunde Taiwans“ vervielfachen die Kontakte zwischen unseren befreundeten Nationen und heben sie auf eine neue Stufe. Welchen Beitrag der „Taipei-Freundeskreis Bambusrunde“ seit seiner Gründung im Jahre 1969 leistet, werden wir gleich im Anschluss noch von Herrn Francke hören.

Meine sehr verehrten Damen und Herren!
Liebe Gäste!

Für die heutige Veranstaltung zum 101. Nationalfeiertag Taiwans wünsche ich uns allen interessante Gespräche und ein gemütliches Beisammensein. Möge der heutige Abend dazu beitragen, dass die traditionelle Bande zwischen Hamburg und Taiwan weiter an Kraft gewinnt und unsere Freundschaft nachhaltig stärkt!

Herzlichen Dank!

Zeitpunkt: 19:00 Uhr

Ort: Hotel Atlantic Kempinski