Grußwort der Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft zur Verabschiedung der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen Ingrid Körner

Verabschiedung der Senatskoordinatorin für die Gleichstellung behinderter Menschen Ingrid Körner


 

Es gilt das gesprochene Wort!


Sehr geehrte Frau Senatorin Fegebank,
Sehr geehrter Herr Bundesbeauftragter, lieber Jürgen Dusel,
sehr geehrter Herr Senatskoordinator Ralph Raule,
sehr geehrte Frau Kerstin Stumpf,
sehr geehrte Gäste, 
vor allem aber: liebe Frau Körner,
und weil wir uns schon so lange kennen: liebe Ingrid!


Der Hamburgischen Bürgerschaft liegt es sehr am Herzen, in unserer Heimatstadt ein barrierefreies Zusammenleben so zu gestalten, dass sich behinderte und nicht-behinderte Menschen gleichermaßen frei und unbeschränkt bewegen und weiterentwickeln können.


Die Bürgerschaft hat immer sehr eng mit der Senatskoordinatorin zusammengearbeitet. 
Ich erinnere mich sehr gerne an unsere Begegnungen zurück, liebe Ingrid; die Anlässe waren unterschiedlich und reichten von Preisverleihungen über das Hissen der Inklusionsflagge bis hin zu Deinem Besuch in der Bürgerschaft am vergangenen Mittwoch. 


Oder ganz besonders auch bei der Aktion „Demokratie braucht Inklusion“: 
So lautete der Satz, mit dem wir, liebe Ingrid und lieber Jürgen Dusel, im vergangenen Dezember gemeinsam den Hamburger Fernsehturm illuminierten. Anlass war der Internationale Tag der Menschen mit Behinderungen.


Jedes Mal war zu spüren: hier stehe ich einer Frau gegenüber, die sich mit größtem Engagement für unser soziales Miteinander einsetzt: 
authentisch, lebensbejahend und mit großem Herz ausgestattet. Ingrid ist es mit zu verdanken, dass wir in Hamburg heute anders über das Thema Inklusion denken und das Tor zu einer neuen Welt öffnen konnten.
Mit Vorurteilen aufzuräumen und Berührungsängste abzubauen: Das war der jahrzehntelange Anspruch. 
Das verstehe ich unter dem besten Beispiel einer nachhaltigen Politik. Dafür danke ich im Namen unseres Landesparlaments sehr herzlich.  


Unser Parlament arbeitet durch seine bürgerschaftlichen Ersuchen aktiv an der Gestaltung einer Inklusionsmetropole Hamburg mit.


Vor über 15 Jahren!  – hat Hamburg mit dem Hamburgischen Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen einen wichtigen Schritt unternommen, um Benachteiligungen Schritt für Schritt zu beseitigen und den Betroffenen eine selbstbestimmte Lebensführung zu ermöglichen. 


Der barrierefreie Umbau des Rathauses, der ebenfalls auf einem bürgerschaftlichen Ersuchen beruht, schreitet sehr gut voran. 


Wer derzeit durchs Haus geht, man hört und sieht an vielen Stellen, wie die Zugänge neu gestaltet werden – vom Fahrstuhl bis zur Besuchertribüne von unserem Plenarsaal – die Wege werden so gut wie es in einem denkmalgeschützten Gebäude möglich ist, angepasst.  


Mit unserem Ersuchen an den Senat, Inklusion als Leitorientierung für Hamburg zu verankern, hat unser Landesparlament vor mehr als acht Jahren einen wichtigen Schritt unternommen, die Belange von Menschen mit Behinderung langfristig und in allen Facetten zu berücksichtigen.


Im Bereich des Sports fördern wir Aktivitäten von Menschen mit Behinderung finanziell, um auch hier den Weg hin zu einer gleichberechtigten Teilhabe voranzutreiben.


Auch haben wir schon vieles in der Verwaltung erreicht, zum Beispiel, wenn es für Gehörlose oder Sehbehinderte um die Kommunikation mit Behörden und Ämtern geht. 


Seit Kurzem streamen wir unsere Plenarsitzungen im Livestream mit Gebärdensprache und erweitern unser barrierefreies Angebot stetig. 


Es sind eben diese Erfolgserlebnisse, die uns in Hamburg ein Stück näher an das Ziel bringen, allen Menschen die gleichberechtigte Teilhabe und Teilnahme am Leben in der Mitte unserer Gesellschaft zu ermöglichen. Diesen Weg wollen wir unbeirrt fortsetzen.


Liebe Ingrid Körner!
Seit 2011 Senatskoordinatorin für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung – das war aber nur die Konsequenz nach jahrzehntelangem Engagement auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene. 


Wir durften davon profitieren. 


Liebe Ingrid Körner, 
von Herzen möchte ich mich für die Arbeit bedanken. Für den neuen Lebensabschnitt im Namen der Bürgerschaft wünsche ich alles erdenklich Gute!


In Ihrem Tätigkeitsbericht, den die Bürgerschaft am vergangenen Mittwoch debattiert und verabschiedet hat, schreiben Sie:


„Nur wer versteht, dass Inklusion allen Gesellschaftsmitgliedern zugutekommt, kann ermessen, wie reich und vielfältig das Leben in einer inklusiven Gesellschaft sein kann.“


Ich denke, dem ist nichts hinzuzufügen!


Außer, dass sich dieser Leitsatz natürlich auch sehr gut für Ihren Nachfolger eignet. Lieber Herr Raule, im Namen unseres Landesparlaments begrüße ich Sie sehr herzlich in Ihrem neuen Amt. Die Bürgerschaft hat Sie mit sehr großer Mehrheit gewählt und wünscht Ihnen bei der Erfüllung Ihrer Aufgaben eine ähnlich glückliche Hand und viel Erfolg.

  

Datum: Mittwoch, 26. August 2020, 10.30 Uhr
Ort: 
Rathaus, Großer Festsaal