Grußwort der Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Carola Veit beim Empfang des japanischen Generalkonsulats anlässlich des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers

Empfang des japanischen Generalkonsulats anlässlich des Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers


 

Es gilt das gesprochene Wort!


Sehr geehrte Frau Generalkonsulin Kato,
sehr geehrte Doyenne,
sehr geehrte Präsidenten und Bürgermeister aus Kiel, Hannover und Lüneburg,
sehr geehrter Herr Staatsrat,
verehrte Präsidentinnen und Präsidenten,
meine Damen und Herren,


im Namen von Bürgerschaft und Senat überbringe ich Ihnen die herzlichen Glückwünsche der Freien und Hansestadt zum Geburtstag Seiner Majestät des Kaisers NARUHITO. 

Es ist mir eine besondere Freude, heute mit Ihnen gemeinsam diesen Ehrentag zu feiern, und ich verbinde dies zugleich mit meinen besten Genesungswünschen für seinen Vater Akihito.


Sehr geehrte Frau Kato, 


Sie haben mit Bedacht die Feierlichkeiten auf den heutigen Tag gelegt und nicht auf das eigentliche Datum des Geburtstags, den 23. Februar. 


Das war klug, denn der 23. Februar ist zugleich Tag der Parlamentswahl hier in Hamburg und da hätte seine Majestät womöglich nicht unsere ungeteilte Aufmerksamkeit gehabt. 


Denn, meine Damen und Herren, es ist ja ein sehr besonderer Geburtstag – der 60.!


Mit dem 60. Geburtstag schließt sich der Tierkreis zum 5. Mal – aber: allen 12 Jahren wird den Tierkreiszeichen ein neues Element zugeordnet. 


Und so kommt es, dass erst nach 60 Jahren Tierkreiszeichen und Element wieder – wie im Geburtsjahr des Jubilars – übereinstimmen. 


Wir feiern also den Beginn des zweiten Lebens Seiner Majestät – in diesem Sinne noch einmal herzlichen Glückwunsch! 


Die engen Beziehungen zu unseren japanischen Freunden liegen mir sehr am Herzen, und ich weiß durch unsere Begegnungen in den vergangenen Jahren, wie stark unser Fundament gewachsen ist. 


Ich denke da zum Beispiel an einen Delegationsbesuch in unserer Partnerstadt Osaka mit Abgeordneten. 


Oder den Besuch der Präsidentin des Stadtparlaments von Osaka, Frau Hirota, in Hamburg aus Anlass des 30-jährige Bestehens unserer Städtepartnerschaft im vergangenen Herbst. Ein schönes Jubiläum, auf das wir zu Recht stolz sein dürfen, meine Damen und Herren.


Bei unseren Treffen entdecken wir viele Gemeinsamkeiten, und damit meine ich nicht nur die klassische Charaktereigenschaft, die uns Hanseaten mit unseren japanischen Freunden verbindet – nämlich die Zurückhaltung. 


Wir stehen zusammen vor den Herausforderungen, die unsere modernen Hafenmetropolen bei Fragen der Politik, der Wirtschaft oder Stadtentwicklung in die Zukunft begleiten werden.


Unsere Verbindungen reichen allerdings weit über Osaka hinaus, verehrte Gäste. 


Mit Kobe hat die Hansestadt Hamburg zuletzt eine Kooperation beim Thema Energie- und Umweltpolitik geschlossen; im Bereich erneuerbarer Energien werden wir mit Fukushima enger zusammenarbeiten.


Unsere Kontakte und Projekte unterstreichen die Bedeutung der Städtepartnerschaft, die für Bürgerschaft und Senat weit über reine Symbolpolitik hinausgehen.


Aber wir halten auch die Tradition in Ehren. So bin ich alle zwei Jahre sehr gerne Gastgeberin der Empfänge für die Japanische und Hamburger Kirschblütenköniginnen. 


Gerade feierten wir das 50-jährige „Kronenjubiläum“, das wie üblich von einem Feuerwerk zum Kirschblütenfest über der Alster begleitet wurde.


Zusammen mit zahlreichen geschenkten Kirschbäumen an der Alster sind das sichtbare Zeichen unserer langwährenden Freundschaft, über die wir uns freuen und die wir nicht missen wollen.


Und Symbole sind wichtig, verehrte Gäste,
der Tennō, vor dem wir uns heute anlässlich seines Geburtstages mit Hochachtung verneigen, gilt als nationale Integrationsfigur und repräsentiert die älteste Erbmonarchie der Welt. Er symbolisiert den Staat und die Einheit des Volkes.


Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat aus Anlass der neuen Regentschaft gesagt: 
„Da verbindet sich Geschichte, Tradition, die Freude über die Thronbesteigung des neuen Kaiserpaares, aber eben auch viel Hoffnung auf Zukunft“.


Der Tenno ist der 126. Kaiser einer Dynastie, die 660 vor Christi begann, die also unvorstellbare 2.680 Jahre alt ist: Was für eine Tradition!


In Hamburg sind wir – zugegeben – noch nicht ganz so weit. Wir befinden uns erst in der 21. Wahlperiode. 


Die nächste folgt, wenn – wie erwähnt – am 23. Februar die neue Bürgerschaft gewählt wird. 


Auch wenn damit die politischen Weichen für die kommenden fünf Jahre gestellt werden, so wird doch eines gleichbleiben, meine Damen und Herren: 


Unsere Beziehungen zu Japan und im Besonderen zu Osaka werden natürlich fortbestehen.


Diese finden wir vielfältig; besonders auch in der Wissenschaft oder Wirtschaft. 
Beispiele dafür sind der Lehrstuhl für Japanologie an der Hamburger Universität, der mehr als 100 Jahre besteht; oder die Deutsch-Japanische Gesellschaft, die in drei Jahren ebenfalls ihren 60. Geburtstag feiern wird. 


Mehr als 450 Hamburger Unternehmen haben Wirtschaftskontakte zu Japan; japanische Weltmarken wie Olympus oder Panasonic haben seit mehr als 50 Jahren in unserer Stadt ihre Europazentralen.


Auch hier heute unter uns sind viele bekannte Vertreterinnen und Vertreter all derer, die sich tagtäglich um die deutsch-japanischen Beziehungen verdient machen. 


Dazu gehören Vereine und Verbände, auch Behörden und tatkräftige hanseatische Unternehmer sowie die „Hamburg Ambassadors“.


Dass unsere Beziehungen nicht nur Bestand haben, sondern stetig ausgebaut werden, daran hat auch das japanische Konsulat einen großen Anteil. 


Seit mehr als 100 Jahren hat es seinen Sitz in Hamburg, und ich weiß aus unseren Gesprächen, verehrte Frau Generalkonsulin, das Ihnen sehr an einer Weiterentwicklung gelegen ist.



Meine Damen und Herren, 
unsere Beziehung ist eine wirklich „charmante Freundschaft“ – weil wir uns so ähnlich sind; schließlich sind die Japaner die wahren Hanseaten Asiens!


Liebe Gäste, 


die Beziehungen zwischen Japan und Hamburg werden auch in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine bedeutende Rolle im Zusammenspiel mit politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Trägern spielen, und der heutige Abend bietet wiederum Anlass, sie zu vertiefen.


Ich wünsche uns allen einen schönen Abend mit guten Gesprächen und erhebe mein Glas auf das Wohl des Kaisers.


Vielen Dank.

  

Datum: Montag, 10. Februar 2020, 18.30 Uhr
Ort: Hotel Atlantic, Hamburg