Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs

Die Hamburgische Bürgerschaft, der Hamburger Senat und der Förderkreis Mahnmal St. Nikolai e.V. gedachten heute mit einer gemeinsamen Feierstunde am Mahnmal St. Nikolai der Befreienden und Befreiten des 8. Mai 1945. Mit der bedingungslosen Kapitulation Deutschlands endete heute vor 78 Jahren der Zweite Weltkrieg in Europa.


Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit betonte in ihrer Ansprache, wie wichtig der 8. Mai 1945 für unsere heutige Demokratie ist: „Der 8. Mai ist ein zentraler Tag unserer Geschichte. Wir erinnern an die Opfer des Zweiten Weltkrieges und die Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus. Das Datum markiert das Ende der nationalsozialistischen Herrschaft und den Aufbruch Deutschlands in unsere stabile Demokratie. Es bleibt unsere Aufgabe, den Frieden dauerhaft zu verteidigen. Deswegen hat die Hamburgische Bürgerschaft im Juni 2022 beschlossen, den 8. Mai in Hamburg als offiziellen Gedenktag zu begehen.“


Auch der Erste Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sagte zum Tag der Befreiung: „Freiheit und Demokratie können nicht allein durch unsere Verfassung, durch Sicherheitsorgane und Gerichte geschützt werden. Wir selbst müssen sie jeden Tag verteidigen – durch konsequentes Handeln gegen Antisemitismus, Populismus und Diskriminierung und mit einer klaren Haltung für Mitmenschlichkeit, Toleranz und Freiheit.“

Zeitzeugin Marione Ingram überlebte die Bombenangriffe auf Hamburg im Sommer 1943 und den Holocaust. Sie berichtete von ihrer jüdischen Kindheit in ihrer Heimatstadt: „Die wichtigste Lektion, die ich aus dem Holocaust gelernt habe, ist, Widerstand gegen Rassismus und Unterdrückung zu leisten, wo und wann immer diese mir begegnen.“


Werner Lamm eröffnete die Gedenkveranstaltung mit einem Glockenspiel (Carillon) auf dem Turm des Mahnmals St. Nikolai. Das Philharmonische Staatsorchester unter der Leitung von Kent Nagano begleitete die Feierstunde mit Stücken von Johannes Brahms, Samuel Barber und Georges Delerue. 


Die Hamburgische Bürgerschaft hatte am 1. Juni 2022 mit großer Mehrheit beschlossen, den 8. Mai als offiziellen Gedenktag in Hamburg einzuführen. Jährlich wechselnde Veranstaltungsformate und Kooperationen sollen an die Opfer des Nationalsozialismus und die Befreiung Deutschlands und Europas vom Faschismus erinnern. Dabei sollen immer wieder andere Facetten des historisch bedeutenden Datums im Vordergrund stehen.