Gedenken an Opfer von Krieg und Gewalt

Bürgerschaft und Senat haben anlässlich des Volkstrauertages der Toten beider Weltkriege und der Opfer des Nationalsozialismus gedacht. Am Sonntagvormittag legten Präsidentin Carola Veit und Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt (Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen) am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme einen Kranz nieder.


In ihrer Ansprache rief die Präsidentin dazu auf, die parlamentarische Demokratie zu beschützen und weiter auszubauen. „Das ist der einzige Weg, auf dem Menschenrechte, Toleranz und Rechtssicherheit erhalten und durchgesetzt werden können.“ Das Gedenken an die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft sei zugleich auch Mahnung, dass sich Ähnliches nicht wiederholen dürfe, sagte Veit mit Blick auf die Ereignisse in Chemnitz und die zunehmende Zahl von antisemitischen Angriffen und Äußerungen. „Das ‚Nie wieder‘ ist aktueller denn je und bleibt das Motto aller Demokraten.“


In diesem Zusammenhang warb sie für ein starkes, friedliches Europa der Gemeinsamkeiten, das jeder und jede selbst mitbestimmen könne – bei den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai 2019.


Am Mittag folgte die Kranzniederlegung in der Hamburger Innenstadt durch Präsidentin Veit und Senatorin Dr. Stapelfeldt. Am Mahnmal St. Nikolai sprach unter anderem Dr. Detlev Landgrebe vom Arbeitsausschuss der Organisation ehemals Verfolgter in Hamburg. Die zentrale Gedenkstunde fand in der Hauptkirche St. Michaelis statt. Professor Rolf Wernstedt, ehemaliger Landesvorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Niedersachsen, wies in seiner Rede darauf hin, dass es „in Mitteleuropa in den letzten Jahrhunderten noch nie eine andauernde Friedenszeit von 73 Jahren gegeben“ habe. „Dafür sind wir dankbar. Das ist ein Vermächtnis, das die nachwachsenden Generationen, ganz gleich woher sie stammen, annehmen können und sollten. Wenn es ihnen gelingt, dies für ihre Generationen fortzusetzen, ist viel erreicht.“


Foto (von links): Senatorin Dr. Dorothee Stapelfeldt, Jean-Michel Gaussot (Präsident Amicale Internationale KZ Neuengamme) und Präsidentin Carola Veit in der KZ Gedenkstätte Neuengamme.