Grußwort der Vizepräsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft Barbara Duden zur Eröffnung des 32. Hamburger Fischmarkts in Stuttgart

Es gilt das gesprochene Wort!


Liebe Besucherinnen und Besucher,
meine sehr verehrten Damen und Herren,


ich freue mich, hier auf dem Karlsplatz gemeinsam mit Ihnen den 32. Hamburger Fischmarkt zu eröffnen – und sage: Moin Stuttgart!


Moin, sagen wir in Hamburg zu jeder Tageszeit, weil Moin nicht für guten Morgen steht, sondern ein kurzer, aber nicht minder herzlicher Gruß ist. 


Mein Moin an Sie ist vielmehr Ausdruck hanseatischer Warmherzigkeit und damit die passende Botschaft, die unsere Hansestadt über den Fischmarkt nach Stuttgart sendet.


Unsere Botschafter haben aber keine Adelstitel, sondern heißen zum Beispiel Dieter, Tommi oder Fred. Und anders als gewöhnlich, fehlt ihnen jegliche diplomatische Zurückhaltung.


Denn wenn Aale-Dieter, Käse-Tommi und Bananen-Fred zu Hochtouren auflaufen, ist das ein Schauspiel ohnegleichen – und es bleibt garantiert keine Einkaufstasche leer.


Sie verkörpern, so wie viele andere mit ihren Ständen hier auf dem Platz, den Hamburger Fischmarkt, der seit 1703, also seit mehr als 300 Jahren jeden Sonntag früh morgens direkt am Elbstrom stattfindet. 


Genau dieses Flair haben die Marktbeschicker, wie sie in Hamburg heißen, mit ihren Buden auf dem Karlsplatz mitgebracht.


An dieser Stelle danke ich dem Veranstalter, dem  Landesverband Ambulantes Gewerbe und Schausteller Hamburg und seiner Berufsorganisation der Marktkaufleute und Schausteller der Hansestadt. 


Allen Ständen zusammen gelingt es, diese besondere Ausstrahlung, diese Stimmung zu erzeugen, die nach Hamburg klingt, die nach Hamburg schmeckt: Da ist es offenbar, was jedes Jahr rund 300.000 Besucherinnen und Besucher aus Stuttgart und aus dem Umland anlockt.


Stuttgarter nennen den Fischmarkt liebevoll „Sommerschätzchen“, habe ich gehört. Hier lernt man sich kennen, baut Vorurteile ab, schafft Verständnis füreinander. 


Kurz: Toleranz und Neugier durch Alsterwasser und Krabbenbrötchen. Insofern ist der Hamburger Fischmarkt in Stuttgart auch ein Stückchen Völkerverständigung. 


Denn, obwohl wir ein Staat sind, gibt es deutliche regionale Unterschiede beim Dialekt, bei den Speisen und in der Mentalität.


Da wirkt der Hamburger Fischmarkt wie ein Katalysator: Am Ende kommt mehr Verständnis, mehr Freundschaft und Sympathie heraus. 


Das ist kultureller Austausch über den Tellerrand hinaus.


Dass Sie, liebe Stuttgarterinnen und Stuttgarter, die fremden Hanseatinnen und Hanseaten aus dem Norden mit offenen Armen empfangen, dafür möchte ich mich bei Ihnen ganz herzlich bedanken. 


Der Fischmarkt trifft offenbar Ihr Gefühl, ja vielleicht sogar Ihre Sehnsucht nach Hamburg, nach Hafen, nach großer weiter Welt: Ein Klischee? Vielleicht. Aber ein schönes!


Unsere Stadt hat nämlich neben dem Michel und dem Miniaturwunderland mit der Elphi, also unserem neuen Konzerthaus, der Elbphilharmonie, einen weiteren touristischen Hotspot erhalten. Inzwischen haben allein die Plaza mehr als zehn Millionen Menschen besucht. 


Wer von Ihnen also den Reiz spürt, nach dem Besuch des Fischmarkts in Stuttgart das Original in Hamburg zu sehen, denen sage ich: Nur zu, wir freuen uns darauf, Ihnen unsere schöne Stadt zu zeigen.


Der Fischmarkt in Stuttgart ist quasi der Vorgeschmack für eine Reise nach Hamburg.   


Liebe Besucherinnen und Besucher, 
ich möchte zum Schluss noch einmal auf das „Moin“ zurückkommen.


Moin stammt ursprünglich aus der plattdeutschen Sprache und heißt so viel wie angenehm, gut, schön. Moin beschreibt also ein wohliges Gefühl.


Das ist genau mein Wunsch für den Hamburger Fischmarkt in Stuttgart. 

Das Wetter soll schön sein. 

Die Stimmung großartig.


Und am Ende möchte ich, das alle sagen: Es war einfach nur gut, also Moin!


Vielen Dank!


Datum: Donnerstag, 11. Juli 2019, 12.00 Uhr
Ort: Karlsplatz, Stuttgart