Gedenken an Opfer von Krieg und Verfolgung

Bürgerschaft und Senat haben aus Anlass des Volkstrauertages der Opfer von Krieg, NS-Gewaltherrschaft und Terrorismus auf der ganzen Welt gedacht. Am Sonntagvormittag legten der Erste Vizepräsident Dietrich Wersich und die Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank am Internationalen Mahnmal der KZ-Gedenkstätte Neuengamme einen Kranz nieder.


Bei der zentralen Kranzniederlegung am Gedenkort „denk.mal Hannoverscher Bahnhof“ im Lohsepark (HafenCity) am Mittag betonte Wersich in seiner Ansprache, dass Hamburg eine „nachhaltige Erinnerungskultur“ pflege. „Wir setzen uns tiefgehend mit der nationalsozialistischen Geschichte unserer Heimatstadt und den Kriegsfolgen auseinander.“ Der Hamburgischen Bürgerschaft liege es sehr am Herzen, dabei den Blick auf die Opfer zu richten und diesen Menschen Namen und Gesichter zu geben. Nur so könne man ihnen über den Tod hinaus die Würde zurückgeben, die man ihnen systematisch genommen habe. „Unsere jährlichen Ausstellungen im Rathaus oder die szenischen Lesungen anlässlich des Holocaust-Gedenktages geben zum Beispiel immer wieder neue Einblicke in dieses abstoßende Nazi-System, das vor Ethik, Moral und Menschenleben keinen Halt machte.“ Für das Präsidium der Bürgerschaft nahmen ebenfalls Vizepräsidentin Antje Möller und Vizepräsident Dr. Kurt Duwe teil.


Dr. Detlev Landgrebe, Arbeitsausschuss der Organisation ehemals Verfolgter in Hamburg, erinnerte in seiner Ansprache an seinen Großvater Arthur Goldschmidt, der vom Hannoverschen Bahnhof aus in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert wurde: „Ich will .. mit ihm der Menschen gedenken, die in den KZ und Ghettos aus religiösen, politischen Gründen oder einfach aus Menschlichkeit auf eine besondere Art Widerstand geleistet haben.“


Im Anschluss fand die zentrale Gedenkfeier in der Hauptkirche St. Michaelis statt. Der Volkstrauertag wurde 1919 vom Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge eingeführt.


Foto (v.l.): Bischöfin Kirsten Fehrs, Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank und Erster Vizepräsident Dietrich Wersich.