Die UN im Plenarsaal: Jugendliche suchen Lösungen für internationale Konflikte

Die Vereinten Nationen im Plenarsaal: Präsidentin Carola Veit hat die Schülerkonferenz Alster Model United Nations (AMUN) in der Bürgerschaft eröffnet. Drei Tage lang debattieren Schülerinnen und Schüler aus mehreren Ländern aktuelle weltpolitische Themen. Die Konferenz ist eine Simulation der Vereinten Nationen, bei der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer verschiedene Mitgliedsstaaten repräsentieren. Sie schlüpfen in die Rollen von Politikerinnen und Politiker sowie Diplomatinnen und Diplomaten und suchen Lösungen für internationale Konflikte. Die Konferenzsprache ist Englisch.


Die Schülerkonferenz findet zum zweiten Mal in Hamburg statt. In diesem Jahr nehmen 120 Schülerinnen und Schüler teil – rund doppelt so viele wie im vergangenen Jahr. Sie kommen aus Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein sowie aus Dänemark, Estland, Tschechien und Italien. Präsidentin Veit gab in ihrer Begrüßung einen Ausblick darauf, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet: „Wir Hamburger Politikerinnen und Politiker versuchen tagtäglich Mehrheiten für Kompromisse und Lösungen zu finden. Wie leicht oder schwer solche politischen Verhandlungen zu führen sind, werden Sie in den kommenden Tagen selbst erleben.“


Ziel der Veranstaltung ist es unter anderem, sich selbstständig in komplexe Thematiken einzuarbeiten, rhetorisch zu verbessern und Konflikte zu bewältigen. Die Teilnahme soll interkulturelle Kompetenzen und die Englischkenntnisse der Jugendlichen stärken. Und nicht zuletzt sollen die Schülerinnen und Schüler Einblicke in politische Prozesse und die Organisation der UN erhalten. In diesem Jahr befassen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer unter anderem mit Themen wie Luftverschmutzung, Flucht und Vertreibung  und internationaler Terror. 


US-Generalkonsul Richard Yoneoka, der als Gastredner eingeladen war, berichtete, dass er selbst zu den Ehemaligen der Model United Nations gehöre. „Als 16-Jähriger bin ich auf diese Weise zu meiner ersten Auslandsreise gekommen.“ Zwar habe er als Teilnehmer des Programms in seiner Highschool keine Resolution durchbekommen, sagte er augenzwinkernd. Dennoch habe er eine Auszeichnung als herausragender Delegierter erhalten. Eindrucksvoll beschrieb er seinen anschließenden Weg als Diplomat, der ihn zu Stationen auf vier verschiedenen Kontinenten sowie in die UN führte. „Ich kann euch sagen, dass euch die Teilnahme an dieser Konferenz verändern wird“, sagte Yoneoka an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gewandt.


Ruben Herzberg, Schulleiter der Klosterschule, die die Konferenz ausrichtet, machte im Zusammenhang mit dem Schicksal seiner eigenen Familie die Relevanz der Themen auf der Schülerkonferenz deutlich: Seine jüdischen Eltern hatten die NS-Zeit durch die Flucht aus Deutschland überlebt. Und der Schüler Anton Falck, Generalsekretär der Alster Model United Nations, erklärte, worum es in den kommenden Tagen gehen werde: „Lösungen für internationale Konflikte finden.“

Foto: (v.l.): Richard Yoneoka (US-Generalkonsul in Hamburg), Marvin Carl (Konferenz-Manager der AMUN), Präsidentin Carola Veit, Anton Falck (AMUN-Generalsekretär) und Ruben Herzberg (Schulleiter Gymnasium Klosterschule)