Ausstellungseröffnung zum Gedenken an NS-Opfer

Am 27. Januar findet der Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus statt. Aus diesem Anlass eröffnete die Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft, Carola Veit, heute die Ausstellung zum „Hamburger Fußball im Nationalsozialismus“. Dargestellt wird, wie nach 1933 auch die Sportvereine „nazifiziert“ wurden. Die Tafeln dokumentieren die nationalsozialistische Sportpolitik am Beispiel des Hamburger Fußballsports mit ihren Maßregelungen von Sportlerinnen und Sportlern, Verboten und Verfolgungen, bis hin zu Fußballspielen im KZ Neuengamme. Sie schließt mit einem Blick auf die Neuorganisierung des Sports nach Kriegsende in der britischen Besatzungszone, der – späten – Aufarbeitung der Geschichte der Fußballvereine und -verbände im Nationalsozialismus sowie mit aktuellen Entwicklungen in den Hamburger Fußballfanszenen.


Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit: „Wie schon in den vergangenen Jahren möchten wir mit unseren Ausstellungen wichtige Beiträge leisten, die Rolle unserer Heimatstadt in der NS-Zeit besser und wahrhaftig zu erkennen. Diesen Weg wird die Hamburgische Bürgerschaft auch zukünftig beschreiten.“


Im Zuge der Eröffnung sprach neben der Bürgerschaftspräsidentin auch Kurator Herbert Diercks (KZ-Gedenkstätte Neuengamme) zu den rund 230 Zuschauern über die Entstehung der Ausstellung. Torkel Wächter schilderte den Lebensweg seines Vaters, dem jüdischen HSV-Fußballer und Regimegegner Walter Wächter, der ins Exil nach Schweden fliehen musste. Abschließend appellierte die Geschäftsführerin der Football Supporters Europe, Daniela Wurbs, daran, auch in der heutigen Fußballwelt für Toleranz und gegen Rassismus einzustehen.


Die Ausstellung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, die von der Hamburgischen Bürgerschaft unterstützt wird, ist bis 7. Februar 2016 in der Rathausdiele zu sehen. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung gibt es an mehreren Orten ein Begleitprogramm.


Ansprache der Präsidentin der Hamburgischen Bürgerschaft