„Zwischen Zwangsfürsorge und KZ - Arme und unangepasste Menschen im nationalsozialistischen Hamburg“

Tausende angeblich gesellschaftlich unangepasste und in Armut lebende Menschen wurden im Nationalsozialismus als „asozial“ verfolgt. Erst 2020 erkannte sie der Deutsche Bundestag als NS-Opfer an. Wer waren diese Frauen und Männer, Jugendlichen und Kinder? Was hatten sie erlitten? Warum blieb ihre Verfolgungsgeschichte jahrzehntelang unbeachtet?


Die Ausstellung berichtet über die vielen Hundert Hamburger:innen, die abgestempelt, entmündigt und zwangssterilisiert, in geschlossenen Anstalten eingesperrt und in Konzentrationslagern inhaftiert wurden. Sie beleuchtet, welche Rolle Fürsorge, Wohlfahrtsanstalten und Polizei dabei spielten, und verdeutlicht, in welcher Tradition die bis heute anhaltende Ausgrenzung und Entwürdigung von Menschen als „asozial“ steht.


Präsidentin Carola Veit betonte anlässlich der Ausstellungseröffnung, dass diese verfolgten Menschen viel zu lange warten mussten, bis sie offiziell als Opfer nationalsozialistischer Gewaltherrschaft anerkannt wurden. „Nur wenige Betroffene konnten dies noch selbst erleben. Die Ausstellung macht endlich ihre Lebensgeschichten, ihr Leid und ihre Erfahrungen sichtbar. Sie mahnt uns aber auch, Schwächeren, die eher am Rande unserer Gesellschaft leben, angemessenen Respekt zu zollen,“ so Carola Veit weiter.


Neben der Bürgerschaftspräsidentin sprach auch Prof. Dr. Detlef Garbe, der Vorstand der Stiftung Hamburger Gedenkstätten und Lernorte sowie Raimund Haut, der Enkel eines Häftlings des KZ Neuengamme.


Zahlreiche weitere Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Stadt begleiten die Ausstellung. Das Veranstaltungsprogramm finden Sie hier.


Öffnungszeiten der Ausstellung „Zwischen Zwangsfürsorge und KZ“ im Hamburger Rathaus, Rathausdiele:

Freitag, 10. Juni – Sonntag, 3. Juli 2022

Montag bis Freitag 7–19 Uhr

Samstag und Sonntag 10–17 Uhr


(Bitte beachten Sie: Bei speziellen Veranstaltungen im Rathaus kann es zur vorübergehenden Schließung der Ausstellung kommen.)