So arbeiten die Abgeordneten während der Corona-Krise

In Zeiten von Corona laufen auch die Sitzungen, Konferenzen und Meetings der Bürgerschaft im Rathaus anders als normalerweise ab. Manche Termine entfallen, andere finden unter strengen Sicherheitsbedingungen statt, um die Gesundheit der Anwesenden zu schützen. Aber wie sieht die Arbeit der Abgeordneten außerhalb des Rathauses aus?




Lisa Maria Otte, GRÜNE

vergrößern Home Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 

Ich vermisse es sehr, morgens aus dem Haus zu gehen und mit Kolleginnen und Kollegen gemeinsam Projekte zu entwickeln. Videokonferenzen sind zwar eine tolle Möglichkeit der digitalen Zusammenarbeit, aber sie können den persönlichen Kontakt nicht vollständig ersetzen. Mein Wecker klingelt auch im Home-Office morgens zur üblichen Zeit und ich mache mein Bett, springe unter die Dusche und ziehe mich an - so als müsste ich gleich los. Das hilft, um produktiv zu bleiben.

 

Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Über Social Media, E-Mails und Videokonferenzen bin ich regelmäßig im Austausch mit Bürgerinnen und Bürgern. Sehr viele Menschen interessieren sich für mein Herzensthema Tierschutz und schreiben mir. Darüber freue ich mich natürlich sehr.

 

Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?

Da ich neu gewählte Abgeordnete bin, kenne ich es bisher nicht anders. Und es ist ja auch nicht so, dass wir gar kein Publikum haben: über den Live-Stream, die Berichterstattung des NDR und über Social Media verfolgen Menschen ja trotzdem, was wir in der Bürgerschaft tun. Auf Instagram berichte ich in meinen Storys regelmäßig, was wir so treiben. Mit dem Nutzernamen @lisamariaotte bin ich dort leicht zu finden.

 

Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Wir sind bisher sehr gut mit der Krise umgegangen, was die mittlerweile sehr niedrige Ansteckungsrate in Hamburg belegt. Schrittweise Lockerungen zu machen, finde ich wichtig und richtig. Aber uns muss auch allen klar sein, dass die Pandemie noch nicht hinter uns liegt: Wenn die Zahlen steigen, müssen wir wieder vorsichtiger werden. Wie lange die Situation dauern wird, kann im Moment leider niemand vorhersehen. 


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Lisa Maria Otte.



Ali Simsek, SPD


vergrößern Ali Simsek im Home Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office? Wie ist es momentan arbeiten zu gehen? 

Mir geht es gut. Doch fehlt der direkte Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern. Die digitale Sprechstunde ersetzt den direkten Kontakt nur bedingt. Auch in meiner Tätigkeit als technischer Angestellter fehlen mir meine Kolleginnen und Kollegen. In meinem Unternehmen bin ich aktuell in Kurzarbeit. Die Arbeit mit den verschiedenen Onlinetools funktioniert. 

 

Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen? 

Für Anfragen und Anliegen der Bürgerinnen und Bürger biete ich Online-Sprechstunden an. Leider fehlt der direkte persönliche Kontakt. Ich freue mich schon darauf, bald mit meinem Team die Bürgerinnen und Bürger in meinem Abgeordnetenbüro zu empfangen.

 

Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten? 

Ich bedauere sehr, dass Bürgerinnen und Bürger nicht direkt dabei sein können, denn es geht um ihre Interessenbereiche. Gewöhnungsbedürftig ist auch, dass wir die Mitglieder der Hamburgischen Bürgerschaft im Festsaal mit Mund-Nasen-Schutz debattieren.

 

Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Aktuell kann wohl keiner eindeutig beantworten, wie lange die veränderte Lage mit Corona andauert.

Ich wünsche mir jedenfalls, dass die Wissenschaft das Corona Virus bald in den Griff bekommt. Die Auswirkungen des Virus auf den Haushalt werden uns wohl noch länger beschäftigen. Gut ist, dass unsere Umwelt durch die aktuell eingeschränkte Mobilität weniger belastet wird.

 

Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Ali Simsek.



Christa Möller-Metzger, GRÜNE


vergrößern Home Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 

Mir geht es gut im Home-Office. Ich jogge jeden Morgen und gehe abends oft mit meinem Mann spazieren, das brauche ich jetzt einfach. Als freie Journalistin und Politikerin war ich natürlich regelmäßig unterwegs, hab aber auch immer viel zuhause in meinem Büro geschrieben und recherchiert, das bin ich also gewohnt. Und wir sind ja über Videokonferenzen, Mails, Telefon mit allen vernetzt. Klar wäre es schön, gerade zu Anfang auch persönlich mit den neuen Kolleg*innen sprechen zu können, aber ich finde: „Safety first“.


Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Ich biete regelmäßig Telefon- und Videokonferenzen an, die in den Wochenblättern und über die sozialen Netzwerke angekündigt werden und bekomme viele Mails mit Fragen zu bestimmten Themen, die ich gern beantworte.


Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?

Ich bin neu im Rathaus und kenne es nicht anders. Die Rathaussitzungen werden auch alle übertragen, von daher ist ja immer Öffentlichkeit dabei.


Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Ich freue mich jetzt erstmal über die Lockerungen, die wir haben, glaube aber, dass uns Corona noch eine ganze Weile beschäftigen wird.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Christa Möller-Metzger.



Stephan Jersch, DIE LINKE


vergrößern Der Arbeitsplatz von Stephan Jersch Wie geht es Ihnen im Home-Office?

Der größte Teil des Arbeitens hat sich in mein eigenes Arbeitszimmer verlagert. Von meinem Schreibtisch aus kann ich nun, mit einer kleinen Drehung, von Beruf zu Politik wechseln. Die Zeiten im Wahlkreisbüro dienen jetzt der Abstimmung mit meinem Mitarbeiter. Vor allem ist es ruhiger geworden und ich kann deutlich konzentrierter die unendlich langen To-Do-Listen abarbeiten.


Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Ich hatte schon vor dem Lockdown hauptsächlich auf E-Mail-Kommunikation gesetzt, schon alleine wegen der eingeschränkten verfügbaren Zeit durch meinen ‚normalen‘ Beruf. Infostände fallen weg, dafür gehe ich jetzt mit einem Newsletter an den Start. Momentan arbeite ich noch an Formaten um die weggefallenen Veranstaltungsformate zumindest teilweise zu ersetzen. Der Dialog leidet trotz aller Hilfskrücken unendlich.


Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?

Für mich ist das grausam. Demokratie lebt von der Öffentlichkeit. Das kann auch der Live-Stream der Bürgerschaftssitzungen nicht ersetzen. Eine Sitzung besteht auch aus dem Erfahren was rund um das Redepult abgeht. Die Atmosphäre einer Sitzung leidet in meinen Augen. Der Blick in die Ränge geht ins Leere und es fehlt die Möglichkeit zu kurzen Gesprächen vor dem Saal – das ist etwas, an das ich mich bestimmt nicht gewöhnen kann und möchte.


Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Ich will mich da nicht festlegen. In der Abwägung einerseits die Pandemie zu bremsen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten und andererseits lang als selbstverständlich angesehene Rechte wiederherzustellen, müssen wir vorsichtig bleiben und trotzdem nicht in der Defensive verharren. Wir werden, bis zu einem Impfstoff, mit der Infektion leben müssen: Aber den jetzt vorhandenen Handlungsspielraum für mehr Freiheiten sollten wir nutzen.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Stephan Jersch.



Anja Quast, SPD


vergrößern Arbeitsplatz von Anja Quast

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 
Die Corona-Krise hat auch mich ins Home-Office gezwungen. Nach anfänglichen Gewöhnungsschwierigkeiten klappt das Arbeiten zu Hause inzwischen ganz gut. Der direkte Austausch mit den Kollegen und die kurzen Kommunikationswege im Büro fehlen natürlich. Aber das Einsparen des Arbeitsweges hat den Vorteil, dass ich dadurch Arbeitszeit gewinne und tatsächlich mindestens genauso viel schaffe wie sonst.
 
Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?
Trotz der schwierigen Lage und den Beschränkungen möchte ich den Kontakt zu den Menschen in meinem Wahlkreis halten, um zu erfahren, was sie in dieser Zeit bewegt. Dafür biete ich telefonische und online Sprechstunden an, wie beispielsweise für die Schulsprecherinnen und Schulsprecher. Diese bewerbe ich in der Zeitung und über Social Media. Ich rufe in den Einrichtungen an und bin jederzeit über Mail zu erreichen.
 
Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?
Sowohl für die Presse als auch für die Öffentlichkeit muss es möglich sein, Parlamentssitzungen zu verfolgen. Das steht so in unserer Verfassung. Aufgrund der aktuellen Situation finden unsere Sitzungen zurzeit zwar ohne Publikum statt, sie können aber per Live-Stream verfolgt werden. Als neu gewählte Abgeordnete in der Bürgerschaft hätte ich mir natürlich eine andere Eingewöhnung gewünscht.
 
Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?
Momentan sieht es ja so aus, dass das Infektionsgeschehen kontrollierbar ist. Wenn dieses so bleibt, hoffe ich, dass wir im Herbst wieder eine Art Normalität erreichen, bei der alle Kinder wieder in der Schule und Kita sind und wir unseren gewohnten Aktivitäten mit gebührendem Abstand und der notwendigen Hygiene nachgehen können – außer Großveranstaltungen, auf die werden wir verzichten müssen.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Anja Quast.


Olga Petersen, AfD


vergrößern Olga Petersen Home Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office? Wie ist es momentan arbeiten zu gehen?
Wie für viele Familien stellt Home-Office auch für mich eine Herausforderung dar. Als vierfache Mutter habe ich die Rolle von Mutter, Hausfrau, Psychologin, Lehrerin, Sozialpädagogin, Streitschlichterin und Richterin übernommen, und das oft mehrmals am Tag.
Die Arbeit bereitet mir viel Freude, auch wenn dies meine erste Legislaturperiode als Abgeordnete ist und ich mich in den Arbeitsbereich komplett neu einarbeiten musste.

Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?
Ich bin auf allen Social-Media Kanälen erreichbar, sowie per Mail und per Telefon, dass wird auch nach der Aufhebung der Maßnahmen beibehalten. Und natürlich freue ich mich bald persönlich mit den Bürgern in meinem Büro ins Gespräch zu kommen.

Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?
Die anderen Fraktionen bieten genügend Publikum. Natürlich wäre es schön, Freunde und Unterstützer einzuladen, aber ich habe Verständnis dafür, dass wir uns damit noch gedulden müssen.

Was denken Sie? Wie lang wird die Situation noch andauern?
Ich hoffe, mit der Ausnahme der Risikogruppen, dass der Regelbetrieb schnellstmöglich wieder aufgenommen wird. Aber dies wird wohl frühestens nach der Sommerpause möglich sein.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Olga Petersen.


Andrea Nunne, GRÜNE


vergrößern Andrea Nunne im Home-Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office?

Es gibt täglich viele Videokonferenzen, mit denen sich das Arbeiten durchaus konstruktiv organisieren lässt. Dafür wird das Wohnzimmer als Büro genutzt. Das ist als Zwischenlösung okay, bedeutet aber häufigen Raumverzicht und Rücksichtnahme beim Rest der Familie, für die ich sehr dankbar bin. Überhaupt bin ich froh, nicht allein im Homeoffice zu sein. Es tut gut, sich eine Wohnung mit lieben Menschen zu teilen. Für all diejenigen, denen es nicht so gut geht, muss es möglichst vielfältige andere Angebote in der Stadt geben.


Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Wir Abgeordneten bieten verschiedene digitale Diskussionsveranstaltungen an, die gut angenommen werden - allerdings freue ich mich sehr auf echtes Zusammenkommen. Sowohl mit den Bürger*innen als auch mit meinen Kolleg*innen.

Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?
Ohne Publikum zu tagen, ist schade. Gerade deshalb freue ich mich über viele digitale Formate, die zumindest im Briefmarkenformat uns andere Menschen beim Austausch auch sehen lässt.

Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?
Ich glaube, dass es uns mit Besonnenheit gelingt, eine neue Normalität zu finden. Die darf gern anders sein als die Zeit vor der Corona-Pandemie. Wir sind gerade gezwungen, viel zu lernen, auch viel zu ertragen. Dabei wird es nicht den Zeitpunkt "X" geben, von dem wir sagen werden, die Krisensituation ist vorbei. Wir leben in einer Zeit, in der Krisen dramatischer werden und wir Gefahr laufen, dass die parallel bereits stattfindenden Umwelt- und Klimakrisen zu viele Lebensgrundlagen unwiderruflich zerstören. Dafür Lösungen zu finden, ist unsere Aufgabe als Politikschaffende, aber auch von uns allen.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Andrea Nunne.


Stephanie Rose, DIE LINKE


vergrößern Home Office

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 

Homeoffice ohne Kita-Betreuung für meine Tochter zu organisieren und die Zusammenarbeit mit den neuen Kolleg*innen über Telefonkonferenzen zu beginnen ist schon eine gewisse Herausforderung. Aber es ist auch eine spannende Zeit da die Krise besonders deutlich macht, wie wichtig unsere Oppositionsarbeit ist. Durch Corona werden die grundsätzlichen Missstände in unserer Stadt zum Vorschein gebracht und die Ungleichheiten spitzen sich zu. Die Vorfreude auf eine richtige Bürogemeinschaft und eine Bürgerschaftssitzung mit allen Fraktionsmitgliedern bleibt trotzdem!




Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Ich bin per Telefon, E-Mail und über Videokonferenz täglich mit Initiativen, Einrichtungen und Bürger*innen aus meinem Stadtteil Wilhelmsburg im Gespräch. Aufgrund der Corona-Krise mache ich zurzeit auch Online-Diskussionsveranstaltungen, an denen man über meine Facebook-Seite teilnehmen kann, bspw. zu dem Thema "Im Fokus: Obdachlos in Zeiten von Corona" zusammen mit Johan Graßhoff (Straßensozialarbeiter, Diakonie), Julien Thiele (Straßensozialarbeiter, Caritas) in der wir über über die Hotelunterbringung und den Zugang zu medizinischer Versorgung von Obdachlosen in Hamburg diskutieren.


Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?

Es ist jetzt noch wichtiger unsere Anträge mit Initiativen abzustimmen, unsere Arbeit vorab zu kommunizieren und dann auch über die Diskussion und die Ergebnisse zu informieren. Das versuche ich im direkten Kontakt mit den Menschen und über meine Social-Media-Kanäle. 


Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Das kann niemand so genau sagen und mit dieser Ungewissheit umzugehen ist für alle eine Herausforderung. Die sozioökonomischen Auswirkungen der Krise werden uns aber auf jeden Fall noch die nächsten Jahre beschäftigen. Daher sind wir dabei neben aktuellen Forderungen zu schnellen und unbürokratischen Sofortmaßnahmen auch grundsätzlich richtungsweisende Anträge ins Parlament einzubringen. Damit die sich zuspitzenden gesellschaftlichen Konflikte nicht zu einer weiteren sozialen Spaltung führen, sondern Anlass sind zur Neugestaltung im Sinne eines sozialen und solidarischen Hamburg für Alle!


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Stephanie Rose.


Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein, fraktionslos (FDP)


vergrößern Arbeitsplatz von Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 
Ich arbeite in dieser Zeit größtenteils von zu Hause aus oder bin alleine im Büro. Mit meinem Laptop kann ich von überall arbeiten und Mails beantworten, an Videokonferenzen teilnehmen oder meine Social Media Account pflegen. 


Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?
Am liebsten führe ich Telefonate. Der persönliche Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern ist mir wichtig. Daneben sind Emails und Social Media gute Möglichkeiten, um miteinander ins Gespräch zu kommen. Ich bin immer froh, wenn mir Hamburgerinnen und Hamburgern über ihre Erfahrungen in der Corona-Zeit berichten, dadurch habe ich einen guten Überblick, was los ist in der Stadt und wo der Schuh drückt. 


Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?
Natürlich fehlt das Publikum, denn es ist immer gut mit den Zuschauern in einer freien Minute ins Gespräch zu kommen. Aber dadurch, dass nun nicht nur die Bürgerschaftssitzungen live übertragen werden, sondern auch der Corona-Ausschuss, tagen wir nicht vollständig ohne Publikum. 
Das digitale Angebot der Bürgerschaft wird nun besser von den Bürgerinnen und Bürgern wahrgenommen. Es darf aber nicht vergessen werden, dass Digitalisierung eine Chance ist, um Prozesse zu optimieren und nicht nur Mittel zum Zweck. 


Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?
Zahlen zu nennen, wäre ein falsches Signal. Die Lage entwickelt sich weiterhin sehr dynamisch Die Situation wird so lange anhalten wie nötig, aber hoffentlich so kurz wie möglich! Dafür kämpfe ich. Alle Freiheitseinschränkungen müssen immer wieder überprüft werden, ob sie notwendig sind oder ob es möglicherweise mildere Mittel gibt.


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein.


Britta Schlage, SPD


vergrößern Homeoffice-Platz von Britta Schlage

Wie geht es Ihnen im Home-Office? 

Inzwischen gelingt es mir, zu Hause konzentriert zu arbeiten. Allerdings ist mein Sohn erwachsen. Home-Office wegen Kita-Schließung, Kinderkrankheiten und Schulferien war viel anstrengender. Deshalb sorge ich mich um die jetzt betroffenen Eltern: Lasst nicht ab von partnerschaftlicher Arbeitsteilung und Ihr Frauen, flieht nicht in Teilzeitarbeit; das rächt sich spätestens bei der Rente.   
 


Wie können Sie in der aktuellen Lage mit Bürgerinnen und Bürgern ins Gespräch kommen?

Das ist schwierig und unbefriedigend. Ich wollte nach der Wahl weiter Stände in der Bergedorfer Fußgängerzone machen und so für alle erreichbar sein. Das geht in der Corona-Pandemie nicht. Nun nehme ich an Bürgersprechstunden der SPD-Bürgerschaftsfraktion teil und korrespondiere viel mit Bekannten aus meinem Umfeld. Ein gleichwertiger Ersatz ist das nicht.  


Wie ist es, Sitzungen ohne Publikum abzuhalten?

Da ich neu in der Bürgerschaft bin, habe ich den Normalzustand als Abgeordnete nicht erlebt. Die Abstandsregeln und die zu deren Einhaltung erfolgte Verlegung der Sitzungen in den Großen Festsaal des Rathauses machen aber jedes Mal deutlich, dass wir uns in einem Ausnahmezustand befinden und ich freue mich schon auf das Arbeiten unter Normalbedingungen mit Publikum.


Was denken Sie? Wie lange wird die Situation so andauern?

Die Einschränkungen werden schnell geringer werden. Wir sollten aber Schutzmaßnahmen wie den Verzicht auf Händeschütteln beibehalten, denn die Corona-Pandemie wird andauern und auch andere Infektionen werden dadurch verringert. Ich wünsche mir, dass wir in Folge des derzeitigen Einschnitts in unser Leben auch im Übrigen unsere Lebens- und Konsumgewohnheiten überdenken und korrigieren.  


Mehr Infos auf dem Abgeordnetenprofil von Britta Schlage.