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Giora Feidman zu Besuch im Hamburger Rathaus

Musiker Giora Feidman und Künstler Michael Batz zu Gast im Rathaus
© Hamburgische Bürgerschaft/Jessica Mintelowsky
09. Januar 2025 Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit hat heute den jüdischen Musiker Giora Feidman im Hamburger Rathaus empfangen. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand Feidmans Entscheidung, im September 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen – als Symbol der Versöhnung und kulturellen Verständigung.

Präsidentin Carola Veit betonte: „Giora Feidman ist mit seinem Engagement für die deutsch-jüdische Versöhnung ein Vorbild für uns alle. Mit seiner Musik bewegt er die Menschen und baut kulturelle Brücken. Dass er in Hamburg eingebürgert wurde, ist ein wichtiges, integratives Signal für unsere Stadt. Ich freue mich sehr, dass ich ihm dies heute persönlich sagen konnte.“

Szenische Lesung über Feidman

Am 26. Januar wird die Szenische Lesung „Ihr wolltet mich loswerden – ich bin zurück“ von Michael Batz im Hamburger Rathaus aufgeführt. Einen Tag später folgen mehrere Aufführungen für Schulklassen. Das Dokumentarstück thematisiert die Rückkehr und Selbstbehauptung jüdischer Überlebender des Holocausts, aber auch ihrer Nachfahren, die nach Jahrzehnten die deutsche Staatsangehörigkeit zurückerhalten. In der Lesung wird auch das Leben von Giora Feidman thematisiert, der im Jahr 2024 die deutsche Staatsangehörigkeit angenommen hat. Er begründete seinen Schritt als „Zeichen der tiefen Verbundenheit zwischen dem jüdischen Volk und Deutschland“.

Giora Feidman, 1936 in Buenos Aires geboren, wuchs in einer Musikerfamilie auf. Bereits in jungen Jahren lernte er Klarinette spielen und trat mit 18 Jahren am Teatro Colon, der renommiertesten Opernbühne Südamerikas, auf. 1956 schloss er sich dem Israel Philharmonic Orchestra an, mit dem er international auftrat.

Seit den 1970er-Jahren widmete sich Feidman dem Klezmer, einem traditionellen jüdischen Musikstil. Weltweit bekannt wurde er durch seine Mitwirkung an Peter Zadeks Musical „Ghetto“ sowie durch seine musikalischen Beiträge für den Film „Schindlers Liste“, der mit insgesamt zwölf Oscars, darunter auch für den besten Soundtrack, ausgezeichnet wurde.

Für seine außergewöhnlichen Verdienste „als großer Botschafter der Versöhnung“ erhielt er 2001 das Große Bundesverdienstkreuz.