Im Mai jährt sich die Befreiung des Konzentrationslagers Neuengamme und das Ende des Zweiten Weltkrieges zum 80. Mal. Gemeinsam mit ehemaligen Häftlingen und deren Angehörigen erinnerten unter anderem Bundeskanzler Olaf Scholz, Bürgermeister Dr. Peter Tschentscher sowie die KZ-Überlebende Helga Melmed an die Befreiung am 3. Mai 1945. Die anschließende Kranzniederlegung gemeinsam mit Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit erfolgte ebenfalls in Erinnerung an die Opfer von Krieg und Verfolgung während des NS-Regimes.
Das Konzentrationslager Hamburg-Neuengamme war mit rund 100.000 Häftlingen – einschließlich der 85 Außenlager – das größte Lager in Nordwestdeutschland. Mindestens 42.900 Menschen kamen dort durch den nationalsozialistischen Terror ums Leben.
Vertuschung nationalsozialistischer Verbrechen
Als britische Soldaten im Mai 1945 das Lager befreiten, fanden sie es leer vor. Die Nazis hatten es zuvor geräumt, um ihre Verbrechen zu vertuschen. Tausende Häftlinge wurden auf Todesmärsche geschickt oder auf Schiffe in der Lübecker Bucht deportiert. Mehr als 6.000 Menschen kamen ums Leben, als britische Flugzeuge die Schiffe bombardierten, da sie dort deutsche Truppen vermuteten.
Das KZ Neuengamme zählte zwar zu den größten Konzentrationslagern des NS-Regimes, doch lange Zeit blieben die dort begangenen Verbrechen weitestgehend unbeachtet. Heute ist die KZ-Gedenkstätte Neuengamme ein Ort des Erinnerns, des Lernens und der Begegnung.