Giora Feidman berührt mit seiner Musik seit Jahrzehnten die Menschen weltweit. Für den Klarinettisten, der lange Mitglied des Philharmonischen Orchesters Israel war, steht - neben der Kunst - auch immer die versöhnende Kraft der Musik im Mittelpunkt seines Schaffens. 2024 nahm Feidman die deutsche Staatsbürgerschaft an – dieser musikalische Abend ist auch ein Dank an seine neue Heimat.
„Ich spiele Klarinette, um meine Gefühle mit den Menschen zu teilen“
Mit diesen Worten beschreibt Giora Feidman seine Leidenschaft für die Musik. Eine ganz besondere Klarinette, die in den 1980er-Jahren bei Bauarbeiten unter Holzdielen auf dem Dachboden des Hauses Rothenbaumchaussee 26 entdeckt wurde, spielte nun eine zentrale Rolle bei einem außergewöhnlichen Konzert, dessen Idee auf Michael Batz zurückgeht und zu dem Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit ins Hamburger Rathaus einlud.
Klezmer-Virtuose Giora Feidman spielte auf der gefundenen Klarinette, Autor und Träger des Bundesverdienstordens Michael Batz erzählte die Geschichten der jüdischen Bewohner:innen ihres Hauses, die er zuvor selbst recherchiert und in seinem Buch „Das Haus des Paul Levy“ zusammengefasst hatte.
Musikalische Botschaften für Frieden und Verständigung
Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit betonte in ihrer Rede die beeindruckende Energie, mit der Giora Feidman Haltung zeige. Sie lobte seinen klaren Blick für die Essenz unseres friedlichen Zusammenlebens und hob hervor: „So trägt die Melodie der Klarinette seine Botschaft von Frieden, vom Schalom, in die Welt.“
Giora Feidman selbst beschreibt Musik als „die Sprache der Seele“ und sieht in der Klarinette sein persönliches Ausdrucksmittel. Für ihn kennt Musik keine Grenzen, sie verbindet Menschen über Kulturen hinweg. Mit seiner Klarinette will er „Brücken bauen und Herzen erreichen.“
„Ein Jahrhunderthaus – ein ehemals jüdisches Projekt – eine verborgene und wiederentdeckte Klarinette: Giora Feidman macht Geschichte wunderbar lebendig“, so der künstlerische Leiter Michael Batz. „Mit seiner Musik versetzt Feidman das „Haus des Paul Levy“ in die Gegenwart und bereichert die Erzählung des Buches durch die großartige Intonation seines humanen Anliegens.“