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Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge: Ausstellung im Rathaus eröffnet

Eröffnung der Ausstellung zur Bornplatzsynagoge
© Hamburgische Bürgerschaft/Constanze Schneider Bürgerschaftspräsidentin Carola Veit eröffnet die Ausstellung zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge in der Rathausdiele.
21. Oktober 2025 Die Pläne zum Wiederaufbau der Bornplatzsynagoge werden konkreter, der Gewinnerentwurf des Architekturwettbewerbs steht fest. Diesen und alle weiteren Vorschläge zur Gestaltung der neuen Synagoge können Interessierte nun für drei Wochen in der Rathausdiele anschauen.

Am Dienstag eröffnete Bürgerschaftspräsidentin Veit gemeinsam mit Staatsrat Jan Pörksen eine Ausstellung in der Rathausdiele, die alle im Wettbewerb eingereichten Entwürfe zeigt. Insgesamt 25 renommierte nationale und internationale Planungsteams hatten mit ihren Entwürfen an dem hochbaulich-freiraumplanerischen Wettbewerb teilgenommen. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine digitale Ausstellung, zu der Sie hier gelangen

 „Jahrzehntelang hat Hamburg die jüdische Gemeinde mit ihrem Schmerz über die Zerstörung ihrer Synagoge und die Enteignung des Grundstücks im Grindel alleingelassen. Vor fünf Jahren hat diese Untätigkeit endlich ein Ende gefunden. Die Bürgerschaft unterstützt den Rückbau des Bunkers, die Rekonstruktion der Synagoge und die Rückgabe des Grundstücks fraktionsübergreifend. Auch der Bund steht hinter dem Vorhaben und hat bislang alle Maßnahmen – von der Machbarkeitsstudie über die archäologischen und sicherheitsfachlichen Untersuchungen bis hin zum Architekturwettbewerb – mitfinanziert. Damit signalisieren wir über Landesgrenzen hinweg: Jüdisches Leben gehört zu unserer Heimatstadt“, so Präsidentin Veit. 

Hintergrund

Die ehemalige Synagoge am Bornplatz zählte zu den größten Synagogen Deutschlands. Sie war mehr als 30 Jahre religiöses, kulturelles und gesellschaftliches Zentrum der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und prägte das Stadtbild durch ihren neoromanischen Stil und ihre freistehende Lage im Stadtraum. Die markante, rund 40 Meter hohe Kuppel des Baus war prägender Teil der Silhouette Hamburgs. Nach der Schändung und Plünderung im Zuge des Novemberpogroms 1938 wurde die wurde von den Nazis abgebrochen, die Kosten musste die jüdische Gemeinde tragen und im Anschluss das Grundstück an die Stadt übertragen. Ein zentraler Ort jüdischen Lebens in Hamburg ging verloren.

In der Jüdischen Gemeinde in Hamburg und in der Stadt ist der starke Wunsch entstanden, die Synagoge wiederaufzubauen. Die Hamburgische Bürgerschaft und der Senat haben bereits 2020 ihre Unterstützung für dieses Vorhaben erklärt. Mit der Drs. 21/19916 hatte das Landesparlament im Februar 2020 einen einstimmigen Beschluss gefasst, in dem es sich zu dem Ziel bekannte, „das jüdische Leben in Hamburg sichtbarer zu machen und (…) die Forderung nach Wiedererrichtung einer repräsentativen Synagoge am ehemaligen Standort der Bornplatzsynagoge“ zu unterstützen. Im September 2023 beschloss die Bürgerschaft unter anderem die unentgeltliche Übertragung des Eigentums der Flurstücke 1566 und 1593 der Gemarkung Rotherbaum an die Jüdische Gemeinde in Hamburg und den Rückbau des Hochbunkers.